„Mikroplastik“ nennt man die winzigen Plastikteilchen, die vielen Kosmetik- und Reinigunsartikeln gezielt zugesetzt werden.

Die Kügelchen aus Polyethylen (PE) oder Polyamid (PA) werden als Füllstoffe und Bindemittel für Kosmetikartikel benutzt, sorgen als Schleifmittel in Peelings, Zahnpasten und Reinigungsmitteln für einen besseren „Abrieb“ – und sie sind ein immenses, bislang allerdings noch unterschätztes Umwelt-Risiko.

Leider gibt es bis heute nur wenige zuverlässige wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem brisanten Thema.

Sicher ist aber, dass Mikroplastik mit der üblichen Filtertechnik in den Klärwerken nicht aufgefangen werden kann und so wieder in Flüsse, Seen und ins Meer gelangt.

Hier haben die Kleinstpartikel wegen ihrer wasserabweisenden Plastikoberfläche die unangenehme Eigenschaft, wasserunlösliche Giftstoffe wie DDT an sich zu binden.

Die Teilchen treiben wie kleine Giftmülltransporter durch die Meere, werden von Muscheln, Meerestieren und Fischen aufgenommen und kommen so über die Nahrungskette auch auf unsere Teller.

Trotz der bereits bekannten Risiken für die Umwelt wächst die Produktion an Kunststoffen nach wie vor stetig, allein in diesem Jahr um etwa 300 Millionen Tonnen! Wir alle benutzen täglich Kunststoffprodukte – von der Zahnbürste bis zum Computer, von der Fleece-Jacke bis zum Handy. Der Plastikmüll braucht 500 Jahre, um zu verrotten – und er landet nicht nur auf Deponien und in der Landschaft, sondern auch in den Weltmeeren. Hier bilden sich riesige Müllstrudel wie der „Great Pacific Garbage Patch“, der so groß ist wie Zentraleuropa. In den Ozeanen wird größerer Plastikmüll durch UV-Licht und Wellenbewegungen auf Dauer zerrieben und ebenfalls zu Mikroplastik.

Deshalb ist es besonders wichtig, möglichst wenig Plastikmüll zu produzieren und auf Mikroplastik in Kosmetikartikeln ganz zu verzichten.

Bislang hat sich der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. bei konventionellen Kosmetikartikeln allerdings nur zu einer unverbindlichen „Selbstverpflichtung“ bereit erklärt. Auch die politischen Maßnahmen sind leider noch völlig unzureichend und enttäuschend.Bislang bleibt dem Verbraucher nur die Möglichkeit beim Einkauf darauf zu achten, dass Kosmetik- und Reinigungsmittel nach den strengen Richtlinien des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren e. V. (BNN) nachhaltig hergestellt worden sind – ohne chemische Zutaten, künstliche Duft- und Farbstoffe, Fette auf Erdölbasis, synthetische Konservierungsmittel und natürlich ohne Mikroplastik!

Was man sonst noch tun kann:

  • Obst und Gemüse auf Wochenmärkten „lose“ einkaufen
  • In „unverpackt“-Läden einkaufen und so Plastikverpackungen vermeiden
  • Zuchtfische aus der Region bevorzugen
  • Keine Plastik-Schneidebretter und andere Haushaltsgegenstände aus Plastik benutzen
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